Treffender als mit dem Begriff „Tief” lässt es sich kaum beschreiben:
Das gesamte Album pulsiert nur so vor urwüchsiger, intensiver Energie. Dramatische Streicher, harte Beats und machtvolle Klavierakkorde, zugleich aber auch filigranste, nuancenreiche Details bilden das Bett für Vince’ moderne Poesie, für seine Lust am Wortspiel und an lyrischen Vieldeutigkeiten, für seine eindringliche Stimme.
Das Titelstück, zugleich auch die erste Single, liefert so etwas wie die Quintessenz des gesamten Werks. Und, gemeinsam mit der Ballade „Du fehlst“, zugleich den erneuten Beweis für Vince’ Talent, hitverdächtige Songs zu schreiben, die nicht in Beliebigkeit ertrinken.
Ein wichtiges Element sind auch die zahlreichen und in vieler Hinsicht klangvollen Duettpartner. Volkan Baydar, die unverkennbare Stimme von Orange Blue, ist auf „Der Spieler“ zu hören: „Bei allem, was wir erlebt haben, war es mir ein extremes, inneres Bedürfnis, einen Song mit Volkan zu machen – und er ist natürlich ein absoluter Ausnahmesänger, der in Deutschland seinesgleichen sucht.”
In „Vergebung“ entwickelt sich ein gesungenes Zwiegespräch mit Cosma Shiva Hagen, eine autobiografische Betrachtung über Dinge, die das Musikerleben mit sich bringt – und Dinge, die dabei auf der Strecke bleiben.
Nicht aus irgendeiner Religiosität, sondern aus Vince’ Hang zur Lyrik entsprungen ist „Gebet“, ein vertontes, von Ben Becker interpretiertes Gedicht. „Ich mag Typen, die dieses gewisse Etwas haben. Und Ben Becker ist ein phänomenaler Typ. Wenn er spricht, ist es mehr als nur eine Stimme – es ist ein Erlebnis.”
Ein spektakuläres, packendes Hör-Erlebnis ist auch „Die Habsucht“, ein Duett mit Udo Lindenberg. „Udo hatte den Song einmal bei mir im Wagen gehört und war begeistert. Irgendwann rief er an, nachts um halb eins: ,Biste am Start?’ Fünf Minuten später war er da. Zehn Minuten später war die Aufnahme im Kasten.”
Die sicher ungewöhnlichste Zusammenarbeit auf „Tief” ist die mit Siegfried Lenz im Stück „Von Ludmilla“, in dem der Literat Fragmente aus seiner gleichnamigen Kurzgeschichte liest.
„Diese Geschichte begleitet mich schon sehr lange. Ich wollte sie musikalisch umsetzen, ursprünglich ganz ohne den Hintergedanken, Siegfried Lenz persönlich dafür aufzunehmen.” Aber man kennt sich von Ferne, aus dem Familienkreis, und fragen kostet ja nichts.
Lenz willigte sofort ein.
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